Laudatio
"Mit Dr. Heinz Delle wird ein Amateur ausgezeichnet, der sich seine Verdienste
um die vorschulische Information über Chemie und die Interessensweckung für die
Naturwissenschaften erst nach einer sehr erfolgreichen Tätigkeit in der
Industrie — in dem Unternehmen, dessen erster technischer Direktor der
Namensgeber des Preises Prof Heinrich Roessler war — erwarb. Heinz Delle ist
dabei noch einen Schritt weitergegangen als Heinrich Roessler, der in seinen
Memoiren schreibt: „Auch die Pflege der Naturwissenschaften in den höheren
Schulen und die Ausbildung der Realanstalten habe ich - wo ich gekonnt habe - zu
unterstützen gesucht; habe meine Freude noch jetzt daran, wenn auch in der
Volksschule und in der Fortbildungsschule naturwissenschaftliche Kenntnisse
Eingang finden, und die Schüler dadurch mehr denken und beobachten lernen."
Heinz Delles Zielgruppe sind Kinder im Vorschulalter. Seit fast 7 Jahren
besucht der Preisträger Kindergärten und -tagesstätten und experimentiert
gefahrlos und ohne teure Spezialausrüstung mit den 4-6-fährigen. Vom Sehen zum
Verstehen, vom Staunen zum Mitmachen und Begreifen ist das Motto. Während ein
Zauberer seine Tricks nicht offenbart, erläutert er die Naturphänomene und
initiiert und fördert das Beobachten und die Wissbegier. Seine Erkenntnis war:
Es gibt ein fast unbegrenztes Potential an neugierigen und wissbegierigen
Kindern, aber zu wenig Erzieher(innen) mit naturwissenschaftlichen
Voraussetzungen zum Experimentieren. Schnell fand der Preisträger Mitstreiter
und im „Arbeitskreis KITA-Forscher engagieren sich heute 11 Pensionäre. Bis
heute begeisterten die Senioren mit Unterstützung der Erzieher(innen) weit über
1000 Kinder. Sie gewannen ca. 40 Erzieher(innen) zum Miss-lachen und leiteten
sie zum eigenständigen Experimentieren an. Neben der Ausweitung auf weitere
Kindergärten und KITAs steht die Weiterbildung der Erzieher(innen) auf dem
Programm. Der Film „Kinder experimentieren" ist fertiggestellt und zwei weitere
sind in Bearbeitung. Wenn man Heinz Delle beim Experimentieren beobachtet, sieht
man, dass nicht nur die Kinder begeistert sind, sondern auch der Experimentator
seine Freude daran hat. der Kontakt mit den Jungforschern ist ein Lebenselixier
für die "Alten"!