Westfälische Nachrichten
Münster: Reizgas am Schulzentrum Wolbeck ausgetreten
Feuerwehreinsatz
Reizgas am Schulzentrum Wolbeck: Elf Schüler im Krankenhaus
Münster-Wolbeck
Das Schulzentrum Wolbeck wurde am Donnerstag teilweise evakuiert.
Die Feuerwehr wurde gerufen, nachdem rund 50 Schülerinnen und
Schüler über Atemwegsprobleme geklagt hatten. Elf Schüler mussten
notärztlich versorgt worden.
Von Markus Lütkemeyer,
Donnerstag, 08.09.2022
Die Feuerwehr wurde am Mittag gerufen, nachdem die Schüler über
Übelkeit oder Reizungen der Atemwege klagten. Foto: anh
"Wir lassen erstmal die Feuerwehr die Leute
herausholen“, sagt der Polizist um 12.38 Uhr neben dem
Verwaltungsflügel des Gymnasiums Wolbeck. Gerade rollt eine weitere
Fahrtrage an ihm vorbei, auf dem Gelände und auf der
Von-Holte-Straße steht ein Dutzend Fahrzeuge der Feuerwehr, darunter
diverse Rettungswagen, auch eine Drehleiter. Eine kleine Gruppe
junger Schüler steht in einer Reihe, Rettungspersonal um sie herum.
Dann naht um 12.50 ein Notarzt-Hubschrauber des ADAC und landet auf
dem Schulgelände. Es sind weitere Sirenen zu hören. Eigentlich ist
an diesem Donnerstag Warntag, um 11 Uhr sollten die Sirenen den
Alarm für den Katastrophenschutz testen. Bald nach 12 Uhr beginnt
dann die Kette von Feuerwehr-Sirenen, die lange anhält und für
Aufregung im Stadtteil sorgt. Schnell verbreitet sich die Nachricht
in den sozialen Netzwerken, dass sich am Schulzentrum ein
Großaufgebot der Feuerwehr versammelt. Fahrzeuge stehen sowohl auf
dem Schulhof als auch auf dem Parkplatz hinter dem Lidl-Supermarkt.
Was ist geschehen? Am Schulzentrum Wolbeck werden elf Schülerinnen
und Schüler durch ein Reizgas leicht verletzt. Mehrere Kinder hatten
nach dem Besuch einer Toilette über Husten und Übelkeit geklagt.
Reizgas im Toilettenraum
Die Polizei geht nach bisherigem Kenntnisstand davon aus, dass eine
oder mehrere unbekannte Personen in dem betroffenen Toilettenraum
Reizgas versprüht hatten. Entweder Pfefferspray oder CS-Spray, also
Tränengas. Laut einem Elternbrief der Realschule Wolbeck soll sich
die fragliche Schultoilette im Stern 4 des Gymnasiums befinden. Es
handelt sich um eine Jungentoilette. Der Leitstelle der Feuerwehr
Münster werden zunächst 15 Betroffene gemeldet. „Doch es wurden
immer mehr“, berichtet ein Feuerwehrsprecher vor Ort. Notärzte
betreuen im Rahmen des Einsatzes insgesamt 66 Schülerinnen und
Schüler vor Ort. Sie werden alle, nach und nach, ärztlich
begutachtet und dürfen anschließend das Gelände verlassen oder
werden von den Eltern abgeholt. „Unsere erste Aufgabe vor Ort war
allerdings, die Menschen wieder etwas auf den Boden zu holen“,
beschreibt ein Feuerwehrsprecher die ersten Minuten des Einsatzes.
Gegen 14 Uhr rückt ein Teil der Feuerwehrkräfte wieder ab. „Wir sind
bewusst mit einer regelrechten Armada angerückt, um der Situation
voraus zu sein“, erläutert ein Feuerwehrsprecher.
Foto: mlü
Das Schulzentrum Wolbeck wurde am Donnerstag teilweise evakuiert.
Die Feuerwehr wurde gerufen, nachdem rund 50 Schülerinnen und
Schüler über Atemwegsprobleme geklagt hatten. Elf Schüler müssen
notärztlich versorgt worden.
Am Donnerstag um 12.50 Uhr kreist ein Notarzt-Hubschrauber des ADAC
über dem Schulzentrum und landet anschließend auf dem Schulgelände,
es sind weitere Sirenen zu hören.
Foto: anh
Die Feuerwehr sei am Mittag gerufen worden,
nachdem die rund 50 Schüler über Übelkeit oder Reizungen der
Atemwege klagten, sagte ein Sprecher.
Foto: anh
Nach einer ärztlichen Begutachtung wurden elf Schülerinnen und
Schüler im Krankenhaus wegen Atemwegs-problemen behandelt.
Foto: anh
Um 14 Uhr gibt die Feuerwehr Entwarnung, díe Situation ist unter
Kontrolle.
Foto: anh
Laut Feuerwehr habe es sich um keinen Chemieunfall gehandelt.
Möglicherweise könnte Pfefferspray oder CS-Gas die Ursache gewesen
sein. Nachdem die Feuerwehr mit einem Großaufgebot im Einsatz war,
rückt sie mittlerweile wieder ab. Es bestehe nun keine Gefahr mehr.
Die zum Schulkomplex gehörende Hauptschule und Realschule waren
nicht betroffen.
Foto: anh
Gegen 14 Uhr rückt ein Teil der Feuerwehrkräfte wieder ab. „Wir sind
bewusst mit einer regelrechten Armada angerückt, um der Situation
voraus zu sein“, erläutert ein Feuerwehrsprecher.
Foto: mlü
Polizei bittet um Zeugenhinweise
Zunächst war nämlich völlig unklar, woher die Symptome der
betroffenen Schülerinnen und Schüler rühren. Entsprechend groß sei
daher die Verunsicherung in der Schülerschaft und auch im
Lehrerkollegium gewesen, schildert der Feuerwehrsprecher. Gegen 14
Uhr rücken die ersten Feuerwehrkräfte wieder ab. Die Gefahr ist
gebannt, die Verletzten sind in Behandlung. Die Ermittlungen der
Polizei dauern dagegen weiter an. |