Abi-Potter“ und ein wahres Kunstwerk aus Kreide

Mit Blitz auf der Stirn

Münster-Wolbeck -

Abi-Gag am Gymnasium Wolbeck: „Nie wieder Schule“ schallte es unüberhörbar.

Aus WN - Von Andreas Hasenkamp                                                                             Freitag, 12.04.2019

 

 

 

Am Ende der Motto-Woche ist beim Abi-Gag manche Stimme auf der Bühne schon heiser: Trotzdem rufen am Freitagmorgen einige Schüler die Lehrerinnen und Lehrer auf die Bühne am Gymnasium Wolbeck – für eine erste Aufgabe, zum Musizieren mit Luftgitarre und Co.

Nachgelassen hat auch hier die von manchen Lehrkräften so genannte Neigung zur „Selbstbeweihräucherung“ – man öffnet sich den anderen Schülern, ob in der Motto-Woche oder am Tag des Abi-Gags. In Wolbeck konnten auch einige auf der Bühne mitrocken, die bis zum Abi noch viel vor sich haben. Draußen spielt man „Lehrer-Herzblatt“ drinnen wird gearbeitet: „Draußen ist es langweilig und laut“ sagen zwei Fünftklässler, „wir sind die freiwilligen Helfer“. Lieber schieben sie im warmen Pädagogischen Zentrum (PZ) Haufen von Papier zusammen, die mehr als einen Sack füllen dürften.

„Abi Potter“ lautet das Motto auf den grünen Sweatshirts, manche Stirn schmückt ein schwarzer „Blitz“. Die Abiturientia hatte am Vorabend einige Klassenzimmer im Sinne ihres Mottos gestaltet: Die Landschaft um das Schloss Hogwarts in Kreide auf einer Tafel ist ein Kunstwerk, ein Raum wurde zur Quidditch-Arena. „Slytherin“ und „Umbridge“ muss man Richtung Lehrerzimmer suchen, in einem Meer von Luftballons. Mehrere Lehrer, darunter die Betreuungslehrer Dr. Nils Voelzke und Jan Hitzler-Spital, loben die Aktion als „sehr liebevoll und strukturiert“, bedauern, dass die Schöpfungen gleich wieder verschwinden mussten.

Sich kreativ zu verkleiden war in der ganzen Woche gefragt: „Idole der Kindheit“ und „Asi-Tag“ waren nur zwei der Motive. Dazwischen, am Mittwoch in der 9. Stunde, eine Prüfungssimulation: „gut vorbereitet“ seien ihre Schüler gewesen, sagt eine Lehrerin, „toll gemacht“.

Deftig laut ging es zu. Auch Paul rappt via Lautsprecher. Aber das „Nie wieder Schule!“ schallte auch ganz ohne Lautsprecher weit in die Nachbarschaft hinein.

Dabei geht „Schule“ noch in eine heiße Phase. Am Freitagmorgen gab es für fast alle der 110 Schüler die Zulassung zu den Abiturprüfungen, zu Klausuren und mündlichen Prüfungen, verpflichtenden oder freiwilligen.

Nachdenken ist angesagt: Denn die Noten spielen für die Zulassung für sehr viele Studienfächer eine Rolle. Nach den Osterferien geht es in die Prüfungen, dann haben sie sich, wie es auf den Sweat­shirts heißt, „Zwölf Jahre durchgemuggelt“.

 

 

Abiball WN Marco Steinbrenner