Abi-Potter“ und ein
wahres Kunstwerk aus Kreide Mit Blitz auf der Stirn Münster-Wolbeck - Abi-Gag am Gymnasium Wolbeck: „Nie wieder Schule“
schallte es unüberhörbar. Aus WN - Von Andreas Hasenkamp
Am Ende der Motto-Woche ist beim Abi-Gag manche
Stimme auf der Bühne schon heiser: Trotzdem rufen am Freitagmorgen
einige Schüler die Lehrerinnen und Lehrer auf die Bühne am Gymnasium
Wolbeck – für eine erste Aufgabe, zum Musizieren mit Luftgitarre und Co. Nachgelassen hat auch hier die von manchen
Lehrkräften so genannte Neigung zur „Selbstbeweihräucherung“ – man
öffnet sich den anderen Schülern, ob in der Motto-Woche oder am Tag des
Abi-Gags. In Wolbeck konnten auch einige auf der Bühne mitrocken, die
bis zum
Abi noch
viel vor sich haben. Draußen spielt man „Lehrer-Herzblatt“ drinnen wird
gearbeitet: „Draußen ist es langweilig und laut“ sagen zwei
Fünftklässler, „wir sind die freiwilligen Helfer“. Lieber schieben sie
im warmen Pädagogischen Zentrum (PZ) Haufen von Papier zusammen, die
mehr als einen Sack füllen dürften. „Abi Potter“ lautet das Motto auf den grünen
Sweatshirts, manche Stirn schmückt ein schwarzer „Blitz“. Die
Abiturientia hatte am Vorabend einige Klassenzimmer im Sinne ihres
Mottos gestaltet: Die Landschaft um das Schloss Hogwarts in Kreide auf
einer Tafel ist ein Kunstwerk, ein Raum wurde zur Quidditch-Arena.
„Slytherin“ und „Umbridge“ muss man Richtung Lehrerzimmer suchen, in
einem Meer von Luftballons. Mehrere Lehrer, darunter die
Betreuungslehrer Dr. Nils Voelzke und Jan Hitzler-Spital, loben die
Aktion als „sehr liebevoll und strukturiert“, bedauern, dass die
Schöpfungen gleich wieder verschwinden mussten. Sich kreativ zu verkleiden war in der ganzen
Woche gefragt: „Idole der Kindheit“ und „Asi-Tag“ waren nur zwei der
Motive. Dazwischen, am Mittwoch in der 9. Stunde, eine
Prüfungssimulation: „gut vorbereitet“ seien ihre Schüler gewesen, sagt
eine Lehrerin, „toll gemacht“. Deftig laut ging es zu. Auch Paul rappt via
Lautsprecher. Aber das „Nie wieder Schule!“ schallte auch ganz ohne
Lautsprecher weit in die Nachbarschaft hinein. Dabei geht „Schule“ noch in eine heiße Phase. Am
Freitagmorgen gab es für fast alle der 110 Schüler die Zulassung zu den
Abiturprüfungen, zu Klausuren und mündlichen Prüfungen, verpflichtenden
oder freiwilligen. Nachdenken ist angesagt: Denn die Noten spielen
für die Zulassung für sehr viele Studienfächer eine Rolle. Nach den
Osterferien geht es in die Prüfungen, dann haben sie sich, wie es auf
den Sweatshirts heißt, „Zwölf Jahre durchgemuggelt“. Abiball WN Marco Steinbrenner
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