Beim Festakt zum „50-jährigen“ des Gymnasiums waren alle Reden voller Lob

Schule mit „Merkwürdigkeiten“

Münster-Wolbeck -

Ein wesentlich schnelleres Internet ist schon seit langem ein dringender Wunsch von der Schulleiterin des Wolbecker Gymnasiums, von Edith Verweyen-Hackmann. Sie betonte ihn so auch noch einmal ganz ausdrücklich in ihrem Grußwort gestern beim Festakt zum 50-jährigen Bestehen des Gymnasiums. Dass sich ihr Wunsch nun schneller als erwartet erfüllen wird, dass „verdankt“ sie nun einer, sicher sehr bedauernswerten Panne beim Abspielversuch einer CD zur Schulgeschichte. Denn Oberbürgermeister Markus Lewe sagte spontan „als Geschenk“ die ersehnte Versorgung mit dem Glasfasernetz für das nächste Jahr zu.

WN Von Martina Schönwälder                                                                          Sonntag, 08.07.2018

Feierten gestern gemeinsam mit vielen anderen Gästen und Schülern den Festakt zum 50-jährigen Bestehen des Wolbecker Gymnasiums: (v.l.) Pfarrer Christian Plate, Pfarrer Dr. Jens Dechow vom evangelischen Kirchenkreis Münster, Monika Sowa-Dingemann von der Bezirksregierung Münster, Schulleiterin Edith Verweyen-Hackmann und OB Markus Lewe,.                                                                                              Foto: na

 

 

Bis auf kleine technische Pannen verlief der Festakt sehr harmonisch, nicht zu feierlich, nicht zu steif. Dabei vereinte alle Grußworte eines: Sie waren voll des Lobes für die geleistete Arbeit an der Schule und auch wie sie geleistet wird.

Edith Verweyen-Hackmann blickte in ihrer Rede zurück auf die ständig neuen schulpolitischen Veränderungen, auf „die Liste der Reformen und Reförmchen“. Auf der Wunschliste steht bei der Schulleitung aber nicht nur ein schnelleres Internet, sondern auch ein möglichst baldiger Beginn der geplanten baulichen Erweiterung. „Insgesamt 4368 Schüler sind in den 50 Jahren zum Abitur gebracht worden“ erklärte sie.

Lewe spielte auf ein paar „Merkwürdigkeiten“ an, die das Gymnasium auszeichneten, als da wäre unter anderem die Tatsache, dass dieses Gymnasium das einzige in Münster sei, das nicht nach einer Persönlichkeit benannt sei, sondern den Namen des Stadtteils trage, sei eine Besonderheit. „Das sorgt für eine erhebliche Identifizierung mit dem Stadtteil“, so Lewe, der zudem auf die so erfolgreiche Beteiligung an Wettbewerben und an bundesweit ausgeschriebenen Projekten hinwies.

Von einem hohen Unterrichtsniveau an der Schule, erfolgreich vermittelter fachlicher und sozialer Kompetenz sprach Monika Sowa-Dingemann, Vertreterin der Bezirksregierung Münster. „Und ich danke Ihnen dafür, dass sie dabei die Kinder nicht aus dem Blick verlieren.“

Seit zehn Jahren ist Mari-Thérése Hasenclever Vorsitzende der Schulpflegschaft. „Wir versuchen immer, konstruktive Unterstützer zu sein“, sagte sie.

Prof. Dr. Dirk Evers, Dekan der Theologischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, machte zu Beginn seines Festvortrages schnell klar, warum er ausgesprochen gern nach Wolbeck gekommen sei, habe er doch 1981 hier am Gymnasium sein Abitur gemacht. „Da verbinden mich noch einige Erinnerungen“, sagte er. In seinem Festvortrag „Wissenschaft und Religion in Europa“ ging er von der These aus, dass die Entfaltung der Wissenschaftskulturen des Abendlandes nicht zu verstehen sei, ohne ihre religiösen und theologischen Voraussetzungen. Grundlegend seien da die Forschungen von Männern wie Nikolaus Kopernikus (1479-1543), Joannes Keppler (1571-1630) und Galileo Galilei (1564-1642). Evers hinterfragte vielschichtig zudem den Begriff „Toleranz“, die eine große Rolle in den Forschungen spiele.

Um Toleranz drehte es sich auch im Grußwort der beiden Schülervertreter Luisa Sophie Hohmann und Kilian Sentker. „Es wird immer wichtiger, offen für andere Kulturen zu sein und Auslandserfahrungen zu sammeln“, erklärte Hohmann. Und da bilde Toleranz den Kernbegriff, ergänzte Sentker.

Ohne technische Probleme präsentierte Tizian Kröger eine beeindruckende, ausgefallene Bild- und Klanginstallation über seine Schule.

Der musikalische Abschluss war im Zeichen des Gemeinsamkeitsgefühl an der Schule, brachten doch das Orchester des Gymnasiums und der Musikschule, Bläserband sowie Ober- und Unterstufenchor zusammen das Lied „Viva la Vida“ zu Gehör.