Abi 2013
Fotos anh - Peperhove 
 

Noch nie so in so großem Rahmen:
Für den Doppel-Jahrgang zogen Abiturientia und Gäste in den H1 am Schlossplatz.
Am Pult: Schulleiterin Edith Verweyen-Hackmann.

In Münsters größtem Hörsaal feierte am Samstag das Gymnasium Wolbeck die Entlassfeier der Abiturientia 2013. Für die 1000 Ex- Schüler reichte kein Pädagogisches Zentrum und keine Wolbecker Turnhalle. Abends ging der Ball dann in der Halle Münsterland weiter.

Andreas Hasenkamp

"Suit up, it's gonn Abi" - also in etwa: Schmeißt euch in Schale, das Abi kommt" - lautete das Motto für dieses Jahr. Geprägt und vielleicht legendär gemacht hat die Entlassfeier etwas anderes. Aber nicht in erster Linie die große Zahl von 205 Reife-Zeugnissen oder der von Direktorin Edith Verweyen-Hackmann als bemerkenswert gelobte hohe Notendurchschnitt.

Eher Menschliches. Pannen können sympathisch sein und erheitern, davon gab es gleich

eine ganze Reihe. Beim zweiten Einsetzen streifte das Orchester umso schöner durch die West Side Story. Im großen Hörsaal können auch ganze Ansammlungen von Blumensträußen schon mal aus dem Blick geraten - Leonie Fischer bekam auch das in den Griff - Applaus! Wie es ganz locker geht, zeigte der vom Manuskript gelöste Bezirksbürgermeister Dr. Michael Klenner. Das Spontane fand Applaus, machte Schule - trotz ausgefallener Klima-Anlage. Da geriet beim Abi-Chor das Mikro von Julia Mack ins Rutschen, sie löste das Problem mit einem beherzten Griff - das Publikum heberte mit, Applaus! Als Team zeigten sich die Jahrgangsstufenleiter, Dr. Achim Schulte, Jan Hitzler-Spital, Bernd Korthals und Silke Ottemeier. Zwischendurch Anspannung - Ottemeier erinnerte daran, dass nicht immer alle sich engagiert gezeigt hatten, ein Riss durch die Schülerschaft gegangen war. Applaus gab es auch für die Stufensprecher, allen voran Leonie Fischer, auch für Milena Woitschitzke und Karl Friedrich Abshagen.

So entstand mehr als die Summe der Teile, eine ungeplante, aber wie orchestriert perfekte dramaturgische Spannungslinie, unterlegt vom Crescendo des mitgehenden Publikums, vom Szenen-Beifall bis zum stehenden Applaus. Die Direktorin konnte eine ganze Reihe besonderer Würdigungen für schülerische Leistungen vermelden, ob von der Deutschen Physikalischen Gesellschaft oder aus den Fremdsprachen.

"Time to Leave" sang der. Oberstufen-Chor, dann warteten 200 Zeugnisse. Die Ansage für den Marathon der Zeugnis-Kandidaten übernahm folgerichtig der Sportlehrer. Es moderierten Hanan Jöns-Anders und Moritz Hollenbeck.

 

Der Hörsaal H1 am Schlossplatz in Münster: Weil das Pädagogische Zentrum am Gymnasium Wolbeck zu klein für die Entlassfeier des doppelten Abiturjahrganges ist, wurde die Veranstaltung in den Audimax verlegt. Aber wie teilt man 200 Zeugnisse in möglichst kompakter Form aus? 

Immer wenn die Abiturienten ihre Zeugnisse bekommen, platzt das Wolbecker Gymnasium regelmäßig aus allen Nähten. Das Pädagogische Zentrum in der Schnittstelle des Schulzentrums kann so viele stolze Eltern, applaudierende Geschwister, Abiturienten, Musiker und Lehrer kaum fassen. Mit dem doppelten Abiturjahrgang, der demnächst seinen Schulabschluss feiert, kommen auf die Schule Probleme einer ganz anderen Dimension zu.

Schnell war klar: Wolbecks Säle sind zu klein. Deswegen gab es einen Ortstermin mit den Schülersprechern, Lehrern, der Schulleitung und Vertretern der auftretenden Musiker in Münsters größtem Hörsaal, dem H1 am Schlossplatz. Dort findet am 29. Juni (Samstag) um 10.30 Uhr die Entlassfeier statt. Der Gottesdienst beginnt um 9 Uhr in der Überwasserkirche. Aber wie teilt man 200 Zeugnisse in möglichst kompakter Form aus, ohne den ganzen Tag im Hörsaal zu verbringen? Wie kann eine Sitzordnung aussehen, die den Ablauf einer so riesigen Veranstaltung nicht stört? All diese Fragen musste das Vorbereitungskomitee der Abiturienten in Absprache mit der Schule vor Ort klären.

"Die Organisation läuft gerade in der heißen Phase", so Nele Lang aus der 12. Jahrgangsstufe und bezieht sich damit auch auf den Abi-Ball. Bisher fand dieser in der Kongresshalle der Halle Münsterland statt. Der ist nun aber auch zu klein. Es bleibt nur der Umzug in die Große Halle nebenan. Was natürlich teurer ist. Deshalb gab es in der Anfangsphase der Planungen die Idee, ein Festzelt auf einer Bauernwiese in Angelmodde aufzustellen. "Das wäre aber fast genauso teuer gewesen", erklärt Leonie Fischer aus der Jahrgangsstufe 13.

Lang nennt noch einen anderen Grund, warum nicht im Zelt gefeiert wird: "Wir wollen vom Ruf als Provinzgymnasium runter - die Bauernwiese hätte da nicht gepasst. Schließlich sind wir nicht klein, sondern eben richtig groß."